Die Entwicklung des Duisburger Straßenbahnverkehrs

Im Zweiten Weltkrieg wurden zahlreiche Gleisanlagen und Straßenbahnfahrzeuge zerstört. Der Straßenbahnverkehr kam – nicht zuletzt aufgrund der Zerstörung vieler Brücken – zeitweise zum Erliegen. Erstaunlich rasch allerdings erfolgte die Instandsetzung des zerstörten Straßenbahnnetzes. Bereits 1945 konnten die wichtigsten Straßenbahnlinien wieder in Betrieb genommen werden. Zum Zeitpunkt der Währungsreform 1948 war das Verkehrsnetz annähernd vollständig wieder hergestellt. Der Wirtschaftsaufschwung und die wachsende Einwohnerzahl der 1950er Jahre führte zu einem Anstieg der Nachfrage am öffentlichen Nahverkehr. Zwischen 1945 und 1950 erhöhte sich die Zahl der mit Straßenbahnen beförderten Personen von 24,5 Mio. auf 72 Mio.

Seit den späten 1950er Jahren war die Verkehrsentwicklung in Duisburg wie in allen deutschen Großstädten von einem starken Anstieg des Autoverkehrs geprägt. Davon war auch der öffentliche Nahverkehr betroffen. Zum einen gingen die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung davon aus, dass langfristig der Bedarf am Straßenbahnverkehr durch die Privatmotorisierung sinken würde; zum anderen gewann der Busverkehr gegenüber den Straßenbahnen zunehmend an Bedeutung. Lag die Zahl der mit Bussen beförderten Personen 1950 noch bei 4,5 Mio., stieg er innerhalb eines Jahrzehnts auf 28,2 Mio. Die Zahl der mit Straßenbahnen beförderten Personen ging von 1956 (72 Mio.) bis 1960 auf 59,7 Mio. Personen zurück. Die Stadt hielt trotzdem im Generalverkehrsplan von 1963 an einem „genügend dichten und vermaschten Liniennetz“ für die Straßenbahnen fest, forderte aber die „Trennung des öffentlichen vom individuellen Verkehr durch besondere Bahnkörper oder durch Benutzung der zweiten Verkehrsebene“.