Die Entwicklung des Duisburger Straßenbahnverkehrs

1970er - 1990er Jahre

Straßenbahnhaltestelle „Kuhtor“. 1992. Stadtarchiv Duisburg. Duisburg, Verkehr E, Nr. 14.

Die strategischen Überlegungen der Stadt trafen Ende der 1960er Jahren mit großräumigen Verkehrsplanungen des Landes Nordrhein-Westfalen zusammen, die auf eine enge Vernetzung zwischen Eisenbahn (insbesondere S-Bahnen) und sogenannten Stadtbahnlinien zielten. Die Stadtbahnen knüpften an die bestehende Straßenbahnlinien an, erhielten aber nach und nach selbständige Trassen. Die Busse sollten in erster Linie als Zubringer dienen. Das neue Vernetzungskonzept der Landesregierung ging räumlich weit über die Grenzen der einzelnen Kommunen hinaus. Parallel zur Netzplanung entwickelte sich die Idee eines Verkehrsverbundes mit abgestimmten Fahrplänen und Fahrpreisen. Der bis heute bestehende Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) – der größte Europas – wurde am 1.1.1980 gegründet.

Straßenbahnhaltestelle „Waldfriedhof“ der Linie U79. [1972]. Stadtarchiv Duisburg. Duisburg, Verkehr E, Nr. 58.

Im Rahmen der großflächigen Verbundplanung wurden Teile der Duisburger Stadtbahnstrecken unter die Erde verlegt. Die Bauarbeiten für den Tunnel, der in west-östlicher Richtung die gesamte Innenstadt entlang der Königstraße durchzog, begannen 1971. Zusätzlich wurde ein Tunnel in Nord-Süd-Richtung angelegt, der die Straßenbahnlinien von Huckingen und Düsseldorf (D-Bahn) aufnahm. Im Bereich der Duisburger City zwischen Hauptbahnhof und König-Heinrich-Platz verliefen (und verlaufen bis heute) beide Strecken parallel in einem doppelstöckigen Tunnel, der im Juli 1992 mit einem großen Fest eingeweiht wurde. Die neuen Bahnhöfe wurden teilweise aufwändig gestaltet.

Das gilt insbesondere für den U-Bahnhof König-Heinrich-Platz, für dessen Gestaltung Gerhard Richter und seine Frau Isa Genzken verantwortlich zeichneten. Acht Jahre nach Eröffnung der U-Bahn folgte eine Erweiterung der Nord-Süd-Verbindung bis nach Meiderich. Die Tunnelstrecke verläuft dabei unterhalb der Hafenanlagen.

Straßenbahnlinie 904 auf der Wanheimer Straße. 21.5.1992. Foto: Ralf Heuser. Stadtarchiv Duisburg. Duisburg, Verkehr E, Nr. 43.

Mit der Stadtbahn entstand in den 1990er Jahren ein leistungsfähiges Schienenverkehrsnetz, über das bis heute wichtige Punkte der Stadt miteinander verbunden sind. Auch neue Wagen des Typs B 80 wurden in den 1980er Jahren für die Stadtbahn beschafft. Mittlerweile ist allerdings die seinerzeit moderne Verkehrsinfrastruktur „etwas in die Jahre gekommen“. Die Strukturkrise seit den 1980er Jahren und ihre Auswirkungen auf den öffentlichen Haushalt haben dazu geführt, dass in vielen Bereichen notwendige Investitionen unterblieben. Die Instandhaltung der Tunnelanlagen sowie der Brandschutz in den Fahrzeugen verursacht für die Stadt bis heute hohe Kosten. Zeitweise drohte 2013/2014 sogar eine Rückverlegung der U-Bahn auf oberirdische Gleise. Diese Überlegungen sind inzwischen vom Tisch. Trotzdem steht der öffentliche Nahverkehr noch immer vor großen technischen und finanziellen Herausforderungen. Hierzu tragen neben dem Investitionsstau auch das wachsende ökologische Bewusstsein und die Forderungen nach einer durchgreifenden Verkehrswende bei.

Die Geschichte der Straßenbahn

in Duisburg und Perm Eine Fotodokumentation in schwarz-weiß. Die elektronische Ausstellung, die dem 90. Jahrestag der Permer Straßenbahn gewidmet ist.

Duisburg-Perm - Eine wachsende Zusammenarbeit